The end of the world

Dem bin ich nahe. Hier oben in den Bergen gibts einen Platz, der so heisst. Hab ihn mir nicht angeschaut (vielleicht das naechste mal) aber ist doch nett, das Ende der Welt in der Naehe zu wissen. Man kann eben einfach mal hinfahren, wenn dieses Gefuehl da ist, es gibt keinen anderen Ort auf der Welt als diesen, an dem man richtig ist.

Also die Berge. Nachdem sich der Zug 10 Stunden die 270km von Colombo hier hoch geruckelt hat und mich in Ella ausspuckte, wurde ich abends mit dickem, fettem, sturzbaeche herebeizauberndem Regen belohnt und am naechsten Morgen mit einem wunderbaren Sonnenaufgang ueber Teeplantagen. Hier wird nur Reis, Tee oder Dschungel angebaut. Manchmal auch Elefanten.
Mit diesem Zug zu fahren war eindeutig die falsche Entscheidung, denn bisher wusste ich nicht, was ‚voller Zug‘ bedeutet. Die Zuege fahren hier mit offenen Tueren. Naechste Woche Dienstag ist Poya-Tag, ein Feiertag wie jeden Vollmond, und deshalb ist langes Wochenende und alle Einwohner von Sri Lanka haben sich anscheinend irgendwohin bewegt. Vielleicht doch nicht so schlecht…
Nur weiss ich jetzt nicht, ob ich Dienstag oder morgen zurueckfahren soll und mir auf der Rueckfahrt nach Galle nochmal dasselbe geben. Mit ein wenig mehr Chancen auf einen Sitzplatz.
Man entwoehnt sich dem Luxus ziemlich schnell dabei. Ist gar nicht so schwer. Nur ein bisschen reinfallen lassen in das Geschaukel eines Zuges, die typische Kopfbewegung die zu dem typischen ‚hurry-hurry‘ gemacht wird, ueben (eine Bewegung zwischen Nicken und Kopfschuetteln, die fuer eher negativ denkende Europaeer immer wie ein verneindes Kopfschuetteln aussieht und somit ziemlich komisch ist, da auf jede Frage scheinbar mit Nein geantwortet wird oder etwas aehnlich undefinierbarem) und mitmachen und mal dieses hightech-ich-verpass-gleich-was-und-muss-was-tun-Gefuehl vergessen.
Hier gibts fast keine Werbung und die es gibt ist meist ziemlich schlecht bis auf das eine Prozent, was ganz gut ist. Wie jemand letztens meinte, von hier aus betrachtet ist das Leben in Europa absolut oversexed. Und es fuehlt sich wirklich so an. What a great relief, nicht diesen ganzen Werbemuell zu sehen, der mich schon seit langem ankotzt. Es bleibt ein merkwuerdiges Land, wo man ein bisschen mehr braucht als ein paar schoene Blumen und Ausblicke und Meer, um sich wohl zu fuehlen. Aber unter allem merkt man dann, das man was fuehlen kann. Das sich ploetzlich als was eigenes herausstellt und nicht diesen faden Beigeschmack von etwas Vorgekautem hat.

Namasté